In Russland müssen sich die Konsumenten auf deutlich höhere Nahrungs-mittelpreise einstellen. Die „Zeit der billigen Lebensmittel“ sei für die Russen zu Ende, erklärte der Leiter des Statistik-amtes (Rosstat), Alexander Surinov, auf einem Fachkongress in Moskau.

Wie die „Unabhängige Zeitung“ dazu am vorletzten Freitag weiter berichtete, machte Surinov für die Verteuerung nicht nur die Dürre, sondern auch einen Mangel an Wettbewerb in der russischen Volkswirtschaft verantwortlich.

Im ersten Halbjahr stiegen Preise um 5,8%

Die Statistiker rechnen bezogen auf das Gesamtjahr 2012 mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um durchschnittlich neun bis zwölf Prozent. Laut Angaben des Direktors vom Moskauer Consulting- und Forschungszentrum für Agrarökonomie (Sovecon), Andrej Sizov, lagen die Konsumentenpreise für Nahrungsmittel in Russland im ersten Halbjahr 2012 im Mittel um 5,8% über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

Nach Schätzungen von Rosstat werden sich als Folge der schlechten Getreideernte Brot und Backwaren schon im Herbst spürbar verteuern. Im frühen Winter dürften Fleisch- und Milcherzeugnisse folgen. Ab November werde Gemüse und Obst teurer werden, und zwar wesentlich stärker als saisonal üblich, so die Statistiker.

Fleisch, Milch und Mehl deutlich teurer

Im Einzelnen nannten sie bezogen auf 2012 einen Preisaufschlag für Fleisch zwischen 10 und 15 Prozent sowie für Milch und Brot von 5% bis 10%. Mehl habe sich bereits im Schnitt um 9% verteuert, wobei hier jedoch grosse regionale Unterschiede bestünden. Im Grossraum Moskau sei der Grosshandelspreis für Mehl von Januar bis Ende Juli um 57 % angezogen.

Abweichend von der Rosstat-Prognose gehen die Fachleute des Marktforschungszentrums „inFOLIO Research Group“ nur von einem Anstieg der Lebensmittelpreise umdurchschnittlich 6,5% aus.

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